GPS Tracking System - Podcast Folge 31 Nachtrag

GPS im Fußball – Von der Datensammlung zur Vorhersage

GPS-Systeme gehören im modernen Fußballtraining längst zur Grundausstattung. Ob im Spiel oder Training – sie erfassen jede Bewegung: Distanzen, Geschwindigkeiten, Richtungswechsel, Sprints, Beschleunigungen und vieles mehr. Doch während diese Daten lange Zeit vor allem zur nachträglichen Analyse dienten, geht der Trend inzwischen in eine neue Richtung: Belastung vorhersagen, bevor sie überhaupt stattfindet.

Von Messwerten zu Entscheidungen – was GPS wirklich leisten kann

GPS-Systeme liefern mittlerweile weit mehr als nur die klassische „Distanz pro Spieler“. Moderne Systeme tracken unter anderem:

• High Intensity Runs
• Sprintdistanzen
• Beschleunigungen und Verzögerungen
• Kombinierte Belastungsmetriken (z. B. Playerload)
• Positionsprofile und Heatmaps

📌 Eine fundierte Einführung zu diesen Parametern bietet Axel Widorn (Podcast-Gast Folge 31, GPS-Experte):

🔗 Zum LinkedIn-Profil von Axel Widorn

Doch wirklich spannend wird es, wenn diese Daten nicht nur rückblickend, sondern zur Trainingsplanung eingesetzt werden.

Eine typische Trainingswoche im Vergleich

Eine strukturierte Trainingswoche im Fußball – der sogenannte Mikrozyklus – zeigt, wie sich die Belastung rund um den Spieltag verteilt:

• Frühere Einheiten in der Woche sind oft intensiver
• Die Einheiten näher am Spieltag sind reduziert
• Der Match Day selbst stellt die höchste Belastung dar

Diese Muster helfen dabei, Belastungen gezielt zu steuern – für die Mannschaft wie auch individuell.

Belastung vorhersagen statt nur messen

Mit den richtigen Daten und Modellen lässt sich schon im Vorfeld einer Einheit abschätzen, wie intensiv sie ausfallen wird. Entscheidende Stellgrößen dabei sind z. B.:

• Feldgröße
• Spieleranzahl
• Intervallstruktur
• Übungsdauer
• Pausenzeiten

Veränderungen an diesen Faktoren beeinflussen, wie hoch der Trainingsreiz letztlich ist. Damit lassen sich Einheiten besser planen und individuelle Anpassungen z. B. bei verletzungsanfälligen Spielern vornehmen.

Qualität entscheidet: FIFA EPTS-System

Damit die Vorhersagen und Belastungskontrollen auch zuverlässig sind, braucht es hochwertige Systeme. Die FIFA hat deshalb ein offizielles Prüfverfahren für Tracking-Systeme entwickelt: das EPTS-System (Electronic Performance & Tracking Systems).

Die Plattform bietet:

• Übersicht geprüfter Anbieter
• Vergleich der Systemgenauigkeit
• Technologievergleich (z. B. GPS vs. LPS vs. Video)

👉 Zur offiziellen FIFA-Übersicht:

https://inside.fifa.com/innovation/standards/epts

Fazit: GPS-Systeme liefern heute mehr als Daten – sie liefern Richtung

Wer GPS-Daten klug nutzt, kann Trainingsbelastung nicht nur steuern, sondern auch vorausschauend planen. Das bedeutet:

• Weniger Risiko durch Überbelastung
• Smartere, gezieltere Trainingsreize
• Bessere Abstimmung von Spiel- und Trainingsbelastung

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